Die Leipziger Buchmesse 2016 - ein kleines Résumé

Dieses Mal fuhr ich mit meiner Freundin Barbara, die als mein menschliches Navi fungiert (damit ich mich mit meinem Schusselkopf nicht ständig verlaufe) und mittlerweile auch schon zum "Inventar" des deadsoft-Verlags zu gehören scheint, relativ entspannt nach Leipzig. So dachte ich zu wissen, was dort auf mich zukommt - aber weit gefehlt. Das, was ich vor allem am Samstag dort erlebte, sprengte doch alles, was bisher gewesen ist. Aber dazu gleich mehr.

Die Messehallen und der gläserne Boulevard wirkten auf mich vertraut, es war wie ein Nachhausekommen. Aber dieses Gefühl wird nicht von der Architektur dieser Messe, sondern allein von den Menschen getragen, die man dort trifft. Alte Bekante wie neue Freunde. Autorenkollegen und -kolleginnen, mit denen man sich gerne austauscht und bei der Gelegenheit den ein oder anderen Tipp aufschnappt. Unseren Verlagschef, mit dem man über das neueste Projekt reden kann.

Ja, und dann erst unsere Leser :-) Leute, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die aber das gleiche Interesse verfolgen: den Autor kennen zu lernen, der sich hinter den Büchern verbirgt. Für mich auf der anderen Seite ist es toll, diejenigen zu treffen, die sich hinter Katzen- oder Bärenbildern ihrer Profilseiten auf Facebook verstecken. Klar, so eine Messe ist kaum der geeignete Rahmen, um sich in aller Ruhe auszutauschen, aber ich hoffe, dem ein oder anderen dann doch ein wenig gerecht geworden zu sein.

Der Freitag begann noch relativ entspannt, da ich keine Standzeit hatte. Also war erstmal ein wenig herumlaufen, ein wenig shoppen für die daheim gebliebenen Söhne und ein tolles Abendessen mit Jobst, Jana, Lena und Elisa angesagt. 

Am Samstag wurden dann sowohl ich als auch M.S. Kelts von unseren Fans überrascht - so viele waren gekommen, um uns zu treffen und neu erworbene oder mitgebrachte Bücher signieren zu lassen. Wow, das war echt klasse. Mit einem solchen Ansturm hatte ich nicht gerechnet, der toppte auch locker alles bisher dagewesene. An dieser Stelle möchte ich allen danken, die den (teilweise sehr weiten) Weg auf sich genommen haben, uns mit kleinen Mitbringseln verwöhnt und sich mit uns gefreut haben, Teil dieser Buchmesse sein zu dürfen.

Unser lustiger, bunter, eindeutig regenbogenfarbener Haufen war dem Nachbarstand, der der rechten Szene angehörte, wohl ein Dorn im Auge. Für mich war deren Anwesenheit auf der Messe auch ein Teil unserer Demokratie, unserer Meinungsfreiheit (jeder darf hier seine eigene politische Meinung äußern, sei sie auch noch so idiotisch und menschenverachtend). Aber mir wurde regelrecht warm ums Herz, als ich die Regenbogenfahnen sah, die die umliegenden Stände teils namhafter Verlage hissten, um ihre Solidarität zu unserer Gemeinschaft zu zeigen. Ein schönes Gefühl, dass in unserem Land viele dazu bereit sind, durch solche kleinen Gesten zu zeigen, dass man sich die Meinungen anderer nicht einfach überstülpen lässt.

Den Sonntag haben wir dann etwas ruhiger ausklingen lassen, wobei ich mich mit Susann und einigen anderen in der Autorenlounge so festgequatscht habe, dass ich eine Verabredung am Stand schlicht vergessen hatte (sorry, liebe Isabell, dass du auf mich warten musstest).

Alles in allem bleibt nur ein Fazit - es war wieder einmal ein unvergessliches Erlebnis und Leipzig ist für nächstes Jahr wieder fest eingeplant. 

 

Bis dann,

Eure Bianca

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